Testimonial zu One Billion Rising von Corinne Eckenstein, Künstlerische Leitung & Geschäftsführerin des Dschungel Wien – Theaterhaus für junges Publikum.
Nichts ist so schmerzlich wie das Wissen darum, wie viele Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt Gewalt ausgesetzt sind. Schlimmer noch, dass es zum Selbstverständnis einer patriarchalen Gesellschaft gehört, dass dies normal ist.
Es erfüllt mich mit Zorn, zu wissen, dass Mädchen unterdrückt, geschlagen, vergewaltigt und auch ermordet werden, weil sie Frauen sind.
Und es macht mich stolz und stark, wenn ich sehe, dass sich Frauen und Mädchen zusammentun und auf die Straße gehen, in Selbstverteidigungsgruppen lernen, sich zu wehren, und sich in Netzwerken ermutigen.
Und es macht mich traurig, dass das noch immer ein Thema ist.
Aber weltweit erheben Frauen allen Alters und jeder Herkunft – auch immer mehr Männer – ihre Stimmen gegen sexuelle Gewalt, für Bildung und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Sie bilden eine Solidargemeinschaft, um für gleiche Rechte zu kämpfen.
OBRA ist solch eine wunderbare Aktion, denn es gibt Frauen und Mädchen nicht nur ein Gesicht, sondern durch das gemeinsame Tanzen zeigt es Lebensfreude, macht Mut und erinnert daran, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Wenn es keine männliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen mehr geben würde, wäre unsere Welt eine friedlichere und von Respekt geprägt.In den Worten der ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal (2004):
„Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche Zukunft‘. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“